Nur ein Bett und Spekulationen auf dem Gelände

Seit gut drei Wochen sind die Arbeiten auf der zukünftigen Hotel/Hostel-Baustelle beendet. Das Gelände ist nun “besenrein”. Nicht ganz! Ein einzelnes provisorisches Bett mit “No Hostel”-Banner steht in der Mitte. Ein kleines Warnzeichen für mehr. Vielleicht der Beginn einer massiven Vermüllung oder auch nur ein Hinweis was hier für ein fragwürdiges Bauprojekt anstehen könnte.
Könnte? Ja, wer weiß. Monika Hermann war zur Sprechstunde in diesem Monat nicht ansprechbar. Dieses Pro Area 36 GmbH gibt keine Antwort. Nur die Bauschilder sind zurück. Jetzt ganze zwei in DIN A3. Derweil macht ein neues Gerücht die Runde:
womöglich wird das Gelände mitsamt der Baugenehmigung verkauft.
Vielleicht findet sich bald ein Angebot auf Immobilienscout, vielleicht wirds im Hinterzimmer der Ideal-Versicherung verhökert. Wer weiß es schon – wenn ihr also was erfahrt, mal so ominöse Geschäftsleute die Baustelle besichtigen, dann sagt Bescheid, schlagt Alarm oder was auch immer ihr für angemessen haltet. Bis Mai 2020 muss das Hotel gebaut werden – wir müssen also nur noch 17 Monate den möglichen Verkauf bzw. eine Grundsteinlegung verhindern!

Kurzbericht von der ersten Baustellenbesichtigung

Am 8.12. luden Anwohner*innen zu einer ersten Besichtigung vor der Baustelle ein, um ihre Wut und ihr Unverständnis über das Bauvorhaben kundzutun. Bei Nieselregen kamen 30 bis 40 Leute zur Besichtigung vorm Bauzaun. Mit Passant*innen gab es dort und am Kotti viele nette Gespräche und Zustimmung für den sich aufbauenden Protest gegen den Hotel-Hostel-Komplex.

Spekulative Einblicke in die Bauplanung

Über das Bauvorhaben Mariannenstr. 11 (ehemaliges Autohaus Mehnert) gibt es in der Bau- und Wohnungsaufsicht einen großen Ordner.
Anhand einiger Unterlagen wollen wir versuchen Kenntnisse aus Akteneinsichten verschiedener Personen zu skizzieren. Die gefundenen Pläne sind allerdings von 2016. Gerüchte wer baut und was genau, machen weiterhin die Runde. Aus Sicht von uns Nachbar*innen ändern sich einige Infos ständig und auch die Presse berichtet bislang unterschiedlich.

Eine erste Baugenehmigung für ein Hotel/Hostel wurde 2014 erteilt. Der Brandschutz war (damals?) noch ungeklärt. Die Genehmigung war für 3 Jahre gültig und wurde wohl 2017 verlängert (wobei wohl dazu keine Infos zu aktualisierten Plänen einsehbar waren).
Laut Bauplan von 1971, nach Bauordnung von 1958, handelt es sich bei den Planquadraten um ein Gewerbegebiet. Sprich, ohne eine Änderung der Bebauungspläne des Bezirks, können dort keine Wohnungen entstehen.

Auf dem Gelände soll ein Hotel, Lage an der Skalitzer Straße und ein Hostel, gelegen an der Skalitzer / Ecke Mariannenstraße, entstehen. Dazwischen wird es eine Durchfahrt geben, die auch für Reisebusse geeignet scheint und eine ein- und zweistöckige Art Kantine im Hinterhof.

Die Gerüchte über die Stockwerke und Höhe des Gebäudes (s. RBB: “Zehngeschosser”) gingen bisher auseinander. Unter Gewerbetreibenden hörte mensch Spekulationen dazu, dass das Gebäude bis zu 30 Meter hoch sein solle. In den Bauplänen von 2016 findet sich eine Fassadenzeichnung aus Sicht der Skalitzer Straße, die 8 Stockwerke vorsieht.

Ist vom Design des zuständigen Ingenieurbüros BDS (Link zu deren Homepage) auszugehen, dann könnte der Hotel/Hostel/Shopping-Komplex wohl so oder eben nur so ähnlich aussehen:

da davon auszugehen ist, dass die ominös intransparente Pro Area 36 GmbH das Konsortium für verschiedene Investor*innen (u.a. die Ideal-Versicherung) bildet und so als Besitzer noch zu ergänzen wäre.

Wie, was und wer auch immer dahinter steht. Alles erscheint noch vage angreifbar.
Es gibt u.a. politisch Verantwortliche im Bezirk und direkt im Amt für Stadtplanung wie:
Herr Scheider 030/90298 -3389
und Herr Bracht -3669

…und wer sich selbst einen Einblick verschaffen will in die Akte kann dies hier machen:

Bau- und Wohnungsaufsicht
Herr Müller, Zi. 1007
030/90298 3326
Yorkstr. 4-11
(Akteneinsicht jeden Dienstag 9-12 Uhr, Zi. 1007)